Bedburger Schweiz
„Mit den Generationen verändern sich Wahrnehmungen und Erinnerungen“ ein Zitat von Roman Herzog welches die Bedburger Schweiz treffend beschreibt. Die Bedburger Schweiz gibt es so eigentlich nicht mehr. Die Bedburger Ortsteile Geddenberg, Muchhaus und Oberschlagmussten mussten einst dem Tagebau weichen. Aber der Tagebau Fortuna-Garsdorf ist inzwischen Geschichte und das Gebiet wurde rekultiviert und es entstand ein großes Naherholungsgebiet. Heute erinnert noch ein Restaurant und eine Straße an die ehemalige Bedburger Schweiz.
Trotzdem steht bzw. stand die Bedburger Schweiz auf meiner Liste und musste ergo besucht werden. Ich nahm mir vor einfach die gleichnamige Straße als Zielpunkt zu wählen mich umzuschauen und dann dem ehemaligen Tagebau (jetzt Naherholungsgebiet) einen Besuch abzustatten.
Also Smartphone aufgeladen, Navi eingestellt und los. Eigentlich wollte ich auf der längeren Fahrt ein hören aber das Suchen bei Amazon Music über die App brachte irgendwie nur Hörbücher für Kinder (Merke, beim nächsten mal vorher passende Hörbücher suchen).
Also entschloss ich mich einfach das nächste vorgeschlagene Album in der App zu hören. Ich weiß nicht wie Amazon auf die Vorschläge kommt, entweder haben sie gemerkt, dass ich mich mehrere Wochen nicht rasiert habe oder das letzte gehörte Album von „the dead south“ brachte den Vorschlag „Dueling Banjos“ von Eric Weissberg & Steve Mandell. Frei nach dem Motto „sei erstmal offen für alles neue“ habe ich mir also 1 Stunde Banjo-Musik angehört, womit mein Banjo Bedarf erstmal gedeckt ist für einige Jahre.
Angekommen in Bedburg wollte ich eigentlich im Restaurant Bedburger Schweiz eine Kleinigkeit essen und trinken, aber ich Blödmann hatte meinen Covid19-Mundschutz vergessen. Naja für das Protokoll habe ich dann ein paar Fotos gemacht und bin ein wenig durch das Gebiet der ehemaligen Schweiz gefahren. Viele Motive bot die Gegend nicht, so dass ich mich aufmachte zum Naherholungsgebiet. Und was soll ich sagen, es ist wirklich wunderschön. Lange Wege, herrliche Natur (teilweise gesperrt für Menschen, so dass sich dort viele Tiere wohlfühlen). Das Highlight für mich war ein Reiher, der sich nicht daran störte, dass ich nur 10 Meter entfernt meinen Pausensalat zu mir nahm. Und eine Horde von vielleicht 30 bis 50 jungen Fröschen die meinen Weg kreuzten.
Auf dem Rückweg besuchte ich noch den aktiven Tagebau, was ich schon lange machen wollte. Die Größe hat mich echt umgehauen. Auch wenn diese Fotos nichts mit der Bedburger Schweiz zu tun haben, packe ich zwei in die Galerie.
Ich kann allen einen Ausflug in das Naherholungsgebiet empfehlen. Eine Runde um den See (wahrscheinlich die alte Grube) sind geschätzt 5 km, also locker zu schaffen.
Nächste Woche bin ich in der Madfelder Schweiz, dort bin ich mit dem Ortsvorsteher verabredet, bin gespannt was er mir spannendes über „seine“ Schweiz erzählen wird.